Viele Regionen in Deutschland haben Probleme mit Mäusen auf den Feldern. Die milden, meist trockenen Winter der vergangenen Jahre führten nicht zu einer Eindämmung der Population. Trotz der Nässe der vergangenen Wochen laufen immer noch Mäuse über die Wege.

An den Feldrändern und auf den Stoppeln lässt sich aktuell kontrollieren, wie stark die Verbreitung der Mäuse ist. Finden kann man die Mäuse an Stellen mit Ausfallgetreide, das als Nahrung dient.

Unter günstigen Nahrungsbedingungen können sich die Nagetiere von März bis Oktober und in Jahren mit milden Wintern auch ganzjährig fortpflanzen. Durch die kurze Zeit der Trächtigkeit sind bis zu 12 Würfe im Jahr möglich. Ein Wurf hat 4 bis 6 Junge. Die Jungtiere sind bereits 12 Tage nach der Geburt geschlechtsreif.  Damit kann ein Mäusepaar im Jahr bis zu 1.000 Nachkommen produzieren. Ein Hektar bietet bis zu 5.000 Mäusen Unterschlumpf.

Das Leben der Mäuse findet in dichten Kolonien in einer Tiefe bis zu 40 cm im Boden statt. Durch ein verzweigtes System sind die Laufgänge miteinander verbunden. Von der Population sind 30 % der Mäuse Wanderer, d.h. diese Tiere verbreiten die Population außerhalb der Kolonie. Sie wandern vom Rand aus in die Flächen ein. Bevorzugt siedeln sie sich im Schutz von Unkräutern, Strohhaufen oder in geschlossenen Beständen an. Ab Ende August beginnen die Mäuse Vorräte für den Winter anzulegen.

 

Schäden entstehen durch den Verzehr von Samen, Keimlingen, Wurzeln, Grasaufwuchs. Sie vertilgen aber auch Unkräuter und deren Samen. Für das Schadausmaß sind Besatzdichte und -dauer entscheidend. In extremen Fällen kann es zum Totalausfall kommen.

 

Zur Vermeidung einer Mäuseplage sollte der Acker möglichst schwarz gehalten werden. Strohhaufen, Ausfallraps und -getreide müssen unverzüglich beseitigt werden, da diese Nahrungsgrundlange und Unterschlupf für die Mäuse sind. Eine mechanische Bodenbearbeitung ist der chemischen Applikation zu bevorzugen. Durch die Bodenbearbeitung und tiefe Lockerung werden die Laufgänge verschüttet. Mit dem Pflug werden Nester mit Jungen an die Oberfläche gedreht, die Vögeln zum Fraß dienen. Deshalb ist es effektiver, wenn tagsüber gepflügt wird. Auch die größeren Nager laufen dann länger über den Boden und bilden eine leichtere Beute für Raubvögel. Dabei helfen zusätzliche Sitzkrücken für Raubvogel. Am Feldrand wachsendes Gras und Unkraut sollte möglichst kurzgehalten werden. Um das Einwandern zu erschweren, kann eine nach außen gelegte Pflugfurche helfen.

 

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