Auf den Ackerflächen wird das Grün der Gerste auf vielen Flächen immer mehr zum Gelb, aber nicht jede gelbe Pflanze ist auf Stickstoffmangel oder Virosen zurückzuführen. Die Ursache kann vielfältig sein:
Gesamteindruck des Schlages ist schlecht und die Pflanzen vergilben von der Spitze der älteren Blätter ausgehend. In diesem Fall mangelt es den Pflanzen häufig an Sauerstoff, vor allem wenn die Wurzeln in staunassen Zonen stehen, die durch Verdichtungen entstanden sind. Besonders oft ist dies nach nasser Bestellung auf dem Vorgewende und in Berabeitungsspuren zu finden.
Ist der Großteil der Fläche graugelb, nur die verfestigten Fahrspuren erscheinen grün, nehmen die Pflanzen wahrscheinlich nicht ausreichend Mangan auf. Davon sind besonders lockere puffige Böden betroffen. Das Auftreten ist bei jeder Bodenart mit hohen pH-Werten möglich. Unter trockenen Bedingungen wird die Mangan-Verfügbarkeit noch stärker eingeschränkt.
Ältere Blätter begannen ab dem 3- bis 4-Blatt-Stadium vom Rand gleichmäßig zu vergilben. Die jüngeren Blätter sind noch nicht betroffen. Die gelbe Zeichnung entsteht bei diesen Symptomen durch Stickstoffmangel bei der Umstellung von der Korn- auf die Wurzelversorgung. Ergiebige Niederschläger nach der Bestellung sowie sandiger Boden führten schneller zu diesen Symptomen.
Hellen die älteren Blätter gelb-streifig mit gepunktet aufgereihten grünen Flecken auf, wobei die Blattadern grün bleiben und in der Blattmitte dunkelgrüne Streifen zu sehen sind, ist wahrscheinlich Magnesiummangel die Ursache. Ursache der Symptome ist der durch Magnesiummangel hervorgerufene Chlorophyllabbau. Magnesium-Mangelstandorte mit vorwiegend niedrigen pH-Werte zeichnen schneller, vor allem bei ergiebigen Niederschlägen.
Vergilben die Pflanzen in regelmäßigen Streifen oder in vereinzelten Arealen des Schlages, dann ist eine mögliche Ursache die schlechte Strohverteilung. Stoßen die Wurzeln im Boden auf die Strohmatte, hellen die Pflanzen infolge eingeschränkter Nährstoffverfügbarkeit auf.
In Folge zu tief abgelegter Saat, können auch einzelne Reihen vom älteren Blatt her vergilben. Zu flach abgelegte Saatkörner neigen dagegen in der Regel zu einer intensiveren Bestockung, so dass Haupt- und Nebentriebe nicht auseinander zu halten sind. Das Wurzelwerk ist jedoch zu schwach die ganzen Triebe zu ernähren und die Pflanzen hellen auf.
Von Weitem gesehen großflächiges Vergilben üppiger Gerstenbestände ist häufig auf Mehltaubefall zurückzuführen. Eindeutig ist der grauweiße Pilzrasen auf der Blattoberfläche.
An einzelnen Standorten ist in kleinen runden Arealen („Elefantentritte“) auch nesterweises Vergilben der älteren Blätter vom Rand und von der Spritze her zu beobachten. Wirkt der Haupttrieb dabei gestaucht und macht der Bestand einen unruhigen Eindruck, wurde das Gelbverzwergungsvirus (BYDV) durch Blattläuse übertragen.
Grüne Nebentriebe, während der Haupttrieb ein gelbes Herzblatt besitzt, welches sich leicht herausziehen lässt, ist ein Hinweis auf einen Befall mit Fritfliegenlarven.
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