In den nächsten Tagen sollten Sie das schöne Wetter nutzen, um die Bestände auf dem Acker unter die Lupe zu nehmen und sich ein paar Notizen zu machen. Dabei gilt es zum einen auf den Besatz mit Unkräutern und Gräsern zu achten, um die Notwendigkeit von Herbizidmaßnahmen einzuschätzen.

Zum anderen sollte der Gesamteindruck der Fläche beurteilt werden. Wirkt die Fläche homogen? Gibt es Bereiche, die negativ auffallen? Ist der Bestand über den Winter langsam weitergewachsen oder hat die Vegetationsruhe für Stillstand gesorgt? Gibt es Auswinterungsprobleme?

Nach dem Ersteindruck sollten Bestandesdichte und Entwicklungszustand der Einzelpflanze betrachtet werden. Beide Faktoren sind wesentlich für die Entscheidungsfindung bei der Bestandesführung im bald startenden Frühjahr. Gibt man sich auf den ersten Flächen noch die Mühe, die Anzahl der Pflanzen pro Quadratmeter mithilfe eines Meterstabes oder Zählrahmen auszuzählen, lassen sich weitere Flächen meist auch ohne Hilfsmittel gut einschätzen.

Notieren Sie sich die ermittelten Werte. Ist der Bestand zu dicht? Wenn ja, warum? Lag die Aussaatstärke zu hoch oder haben die Pflanzen bereits mehr Triebe gebildet, als erwartet? Oder müssen im Frühjahr die Nebentriebe bzw. die Bestockung gefördert werden? Wie viele Triebe hat eine Pflanze mittlerweile gebildet? Ist der Mehltau, der im Herbst bereits auf einigen Flächen zu sehen war, über Winter abgestorben? Können schon neue Krankheiten auf den Blättern entdeckt werden?

Viele Entscheidungen, wie zum Beispiel Höhe und Termin der Startgabe, lassen sich besser treffen, wenn der aktuelle Zustand der Bestände aber auch Unterschiede zwischen den Flächen von Anfang an bekannt sind.

 

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