In einigen Regionen hat es enorm hohe Niederschlagsmengen (> 100 mm) in den letzten Wochen gegeben und in anderen Regionen hat es gerade mal 30 mm geregnet. Diese unterschiedlichen Voraussetzungen führen zu verschiedenen Bodenbearbeitungsvarianten zu Raps. In den nächsten Tagen beginnt die Rapsaussaat in Teilen von Deutschlands.

Nach dem Mähdrusch müssen Strohhaufen bzw. Ernterückstände auseinander gezogen und verteilt werden. Die anschließende Einarbeitung des Strohs hängt vom Feuchtezustand des Bodens ab.

Wenn genügend Zeit bis zur Aussaat vorhanden ist und der Boden normal feucht ist, dann lohnt sich eine flache Stoppelbearbeitung. Die Kapillarität wird gebrochen, Erntereste werden etwas eingemischt und das Ausfallgetreide kann Keimen. Auflaufendes Getreide im späteren Rapsbestand kann die Rapspflanzen unterdrücken. Falls besonders viel Ausfallgetreide vorhanden ist, sollte dieses mechanisch oder durch den Einsatz von Glyphosat (neue Auflagen beachten) bekämpft werden.

Ist der Boden in der Krume zu 100 % mit Wasser gesättigt, so ist eine Stoppelbearbeitung fast unmöglich. Besonders auf schweren Böden ist eine Bodenbearbeitung und schnelle Rapsaussaat kritisch. Eine gute Wetterphase ist dafür notwendig. Der Boden sollte einige Tage Zeit zum Abtrocknen und Ablüften bekommen, nur so können sich die Bodenaggregate stabilisieren.

Vor der Aussaat von Raps ist eine Lockerung auf Krumentiefe ratsam. Besonders der Raps benötigt einen tief gelockerten Boden, um eine gute Pfahlwurzel ausbilden zu können. Die tiefe Lockerung sollte bei noch vorhandener Restfeuchte im Boden kurz vor der Aussaat erfolgen. Dennoch sollte der Boden dafür nicht zu nass sein.

Falls der Boden auf Krumentiefe wassergesättigt ist, so gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ist ein Pflug-Einsatz unter nassen Bodenverhältnisse geplant, so sollte die Arbeitstiefe angepasst werden, um mögliche Schmierschichten im nächsten Jahr unterfahren zu können. Außerdem kann mit schmalen Scharen der Boden zuvor aufgerissen werden, damit er besser ablüftet.

Bei einer pfluglosen Rapsaussaat ist es ratsam, den Boden 10-15 cm aufzureißen und später, wenn möglich, mit schmalen Scharen tiefer zu arbeiten. Außerdem ist die Rückverfestigung wichtig. Häufig entstehen durch die tiefe Bearbeitung grobe Kluten.

 

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